Was tun bei Rückenschmerzen?

Was tun bei Rückenschmerzen

Akute und chronische Rückenschmerzen sind eine Volkskrankheit. Fast jeder Mensch, egal welchen Alters, hat schon seine leidvolle Erfahrung mit dem Rücken gemacht. Somit zählen Rückenschmerzen zu den häufigsten Gründen, weshalb ein Arzt aufgesucht wird. Rückenschmerzen betreffen Frauen mit über 30 % und Männer mit über 20%. Aufgrund der Gefahr, dass sich ein chronischer Schmerz entwickelt, kann der Rückenschmerz die Lebensqualität deutlich einschränken.

 

Akute und chronische Rückenschmerzen

Um Schmerzen im Rücken einordnen zu können, kann man Sie dahingehend unterscheiden, ob man einen akuten Schmerz hat oder ob die Ursache ein chronischer Schmerz ist. Akute, d.h. spontan auftretende, Schmerzen können sehr häufig auch von alleine verschwinden, während der chronische Schmerz ein Schmerz ist, der über einen langen Zeitraum besteht, so dass der Patient spätestens hier einen Arzt oder Osteopathen aufsucht, um chronische Schmerzsyndrome zu vermeiden. Nach dem DAK Gesundheitsreport 2016 hatten, 22,6 % der Männer und über 30% bei den Frauen Rückenschmerzen.

 

Ursachen

Rückenschmerzen können viele Ursachen haben.
Vorab zu klären ist, was unter Rückenschmerzen zu verstehen ist. In der Regel sind damit Beschwerden im unteren Teil der Wirbelsäule, der Lendenwirbelsäule sowie des Kreuzbeins verstanden. Hier wird umgangssprachlich oft von „Schmerzen im Kreuz“ gesprochen. Der Rücken hört aber bei der Lendenwirbelsäule nicht auf, so dass Beschwerden und Blockaden der Brustwirbelsäule auch zu den Rückenschmerzen zu zählen sind.

 

Krankheiten bzw. degenerative Veränderungen der Wirbelsäule

Wirbelsäule Rückenschmerzen BerlinKrankheiten der Wirbelsäule, wie z.B. Morbus Bechterew (spondylitis ankylosans), sind eine der möglichen Ursachen. Häufig treten dabei degenerative Veränderungen der Wirbelsäule in Form von Verknöcherungen auf. Man nimmt an, dass eine Autoimmunkrankheit dem Morbus Bechterew zu Grunde liegt, bei der sich das Immunsystem nicht gegen fremde Krankheitserreger, sondern den eigenen Körper (hier die Gelenke) wendet. Die medikamentöse Schmerztherapie ist jedoch nicht der einzige Therapieansatz. Eine multimodale Therapie ist hier Standard, d.h. es wird Physiotherapie, Osteopathie als manuelle Therapie, eine spezielle Schmerztherapie sowie ggf. Chirurgie angewendet. Der erste Ansprechpartner hier ist der Facharzt für Orthopädie. Alle anderen Therapeuten werden dann mit ins Boot geholt, um den Patienten möglichst gut zu versorgen.

Bandscheibenvorfälle sind eine weitere typische Ursache für Rückenschmerzen, bei der ein Teil der Bandscheibe – ausgelöst durch degenerative Veränderungen der Bandscheibe oder der Wirbelkörper bzw. deren Gelenke – im Rückenmarkskanal auf einen Nerven drückt und dieser dadurch gereizt oder verletzt wird. Ausstrahlende Schmerzen ins Bein können dabei ein Hinweis auf einen Bandscheibenvorfall sein. Kribbeln oder Taubheit entlang des Beines und Muskelschwäche in Form von (teilweisen) Lähmungserscheinungen können den Verdacht erhärten.. Hier spricht man dann von einer sogenannten Lumboischialgie bzw. Wurzelsyndrom.

Viel seltener sind Krankheiten, wie z.B. Osteoporose oder (Knochen-)Tumoren Auslöser von Rückenschmerzen aus.

 

Stress und Bewegungsmangel

Viel häufiger dagegen haben Rückenschmerzen in einer Mischung aus körperlichen und psychischen Gründen ihre Ursache. Wenig Bewegung (des gesamten Körpers) führt zur Rückbildung der Muskulatur (auch der Rückenmuskulatur). Kommt zu dieser rückgebildeten Muskulatur eine Arbeitshaltung hinzu, die dem Rücken nicht unbedingt förderlich ist, wie dies sehr häufig durch die viele sitzende Tätigkeit vor dem Computer der Fall ist, dann kann dies schon ausreichen, um die Rückenmuskulatur zu überlasten. Der Körper signalisiert uns dies mit Schmerzen. Kommen dann auch noch beruflicher Stress (lange Arbeitszeiten, kranke Kollegen, Burn out, etc.) und/ oder privater Stress (z.B. Hausbau, Kinder, Krankheit der Eltern) hinzu, dann sind die Rückenschmerzen so gut wie vorprogrammiert und können sich – sofern man/frau nichts dagegen unternimmt – von akuten Schmerzen zu chronischen Schmerzen entwickeln.

Tipps zur Gestaltung des Arbeitsplatzes und ein Video mit Rückenübungen find Sie unten unter „Akute Rückenschmerzen – einige Tipps zur Selbsthilfe“.

 

Die meisten Rückenbeschwerden sind aber ohne bestimmte Ursache

Laut dem Robert-Koch-Institut sind 80% der Rückenbeschwerden nicht-spezifisch D.h. es werden keine Ursachen der Rückenschmerzen gefunden und weder der Besuch beim Orthopäden, Röntgen, MRT oder Neurologe kann die vorhandenen Rückenschmerzen erklären.

 

Behandlung von Rückenschmerzen

Rückenschmerzen medikamentöse SchmerztherapieWas tun bei Rückenschmerzen? Die üblichsten Behandlungsmethoden der Ärzte bestehen zunächst in der Gabe von Schmerzmitteln und Muskelrelaxantien. Dann folgen Spritzen. Aber es werden z.B. auch manuelle Therapien, Akupunktur und Chirotherapie angeboten. Ziel ist es u.a., die Chronifizierungsgefahr zu erkennen und durch passende Behandlungen zu vermeiden (meint u.a. Dr. med. Kaleth, dessen Praxis u.a. auf physikalische und rehabilitative Medizin mit Schwerpunkten auf spezielle Schmerztherapie, Naturheilverfahren, Chirotherapie spezialisiert ist; http://www.kaleth-und-kollegen.de/content/schwerpunkte/rueckenschmerzen/index_ger.html).

 

Entfernt liegende Ursachen der Rückenschmerzen

Doch was ist, wenn die Ursache der Rückenschmerzen ein vor längerer Zeit umgeknickter Fuß oder ein Hallux valgus mit darauf folgender Schonhaltung ist? Die Gabe von Schmerzmitteln hilft hier nicht wirklich weiter. Vielmehr muss der Fuß behandelt werden, um so die Schonhaltung zu lösen, die zu einer erhöhten Belastung der Rückenmuskulatur geführt hat.
Und genau das wird im Rahmen der Osteopathie gemacht. Aufgrund des ganzheitlichen Ansatzes wird nicht nur der schmerzende Rücken, sondern auch der Rest des Körpers untersucht und auf Zusammenhänge getestet. Häufig sind die Wirbelgelenke blockiert oder die Faszien sind verklebt, dann wird „vor Ort“ behandelt. Ist aber der umgeknickte Fuß die Ursache, dann wird dieser als Erstes behandelt und danach geschaut, ob es noch weitere Störungen gibt.

Der Osteopath ist darauf geschult Zusammenhänge innerhalb des Körpers zu entdecken und zu behandeln, wobei er mit seiner Behandlung darauf abzielt die Selbstheilungskräfte des Patienten zu aktivieren, so dass der Körper sich selbst heilen kann, wozu er vorher nicht in der Lage war.

Dem Osteopathen steht eine Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten offen. Er kann wie ein Chiropraktiker die Gelenke einrenken. Er kann an den Faszien arbeiten. Er kann aber auch ganz sanft cranio-sacral am Kopf arbeiten. Welche Technik er anwendet hängt von den Beschwerden und der Untersuchung ab. Jeder Termin ist somit neu.

Ziel ist es, den Patienten aus seiner Schonhaltung und dadurch aus seinem Schmerzmuster herauszuholen, indem die Beweglichkeit der Gelenke, Muskeln, Faszien und Organe verbessert wird. Ganz im Sinne des osteopathischen Prinzips: „Bewegung ist Leben.“

 

Akute Rückenschmerzen – einige Tipps zur Selbsthilfe

Arbeiten am Computer

Hier gibt es auf youtube und im Internet sehr viele Videos und Seiten. Ich erlaube mir deswegen auf das nachfolgende Video zu verweisen, in dem 10 Rückenübungen gezeigt werden, die man mehrmals pro Woche mit geringem Zeitaufwand machen kann (auch unten nochmals zum direkt ansehen). Dabei müssen Sie nicht alle Übungen machen, sondern können sich erst einmal ein paar Übungen aussuchen. Die Übungen, bei denen Hanteln verwendet wurden, kann man diese durch Getränkeflaschen ersetzen. Statt des Balls kann man z.T. auch eine Bank oder die Seite des Sofas verwenden.

Und zu guter Letzt noch ein Verweis auf eine Seite der Techniker Krankenkasse, auf der Tipps gegeben werden, um den Arbeitsplatz so rückenfreundlich wie möglich zu gestalten.

10 Rückenübungen

 

 

 

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