Gleitwirbel

(Spondylolisthese)

Ein Gleitwirbel ist ein Wirbel, der nicht mehr fest mit den anderen Wirbeln verbunden ist und dadurch „gleiten“ kann. Dieser Bereich der Wirbelsäule kann dadurch instabil werden. Gleitwirbel treten fast ausschließlich in der Lendenwirbelsäule auf; in der Regel gleitet der 4. oder 5. Lendenwirbel (nach vorne).

Die Gefahr dabei ist, dass der Wirbel nach vorne gleitet und dort auf Nerven drückt und diese damit reizen kann oder sogar schädigen kann.

Zu einem Gleitwirbel kann es kommen, wenn es zu Rissen im Rahmen der Wirbelbögen kommt und dadurch die Wirbel bei Vorbeugen oder Rückbeugen nicht mehr in ihrer Position bleiben und „rutschen“ bzw. „gleiten“ können. Diese Risse können zum einen angeboren sein und zum anderen aber auch erworben worden sein. Der erworbene Gleitwirbel tritt sehr häufig bei jungen Sportlern auf, die verstärkt Rückbeugen in ihrem Trainingsprogramm haben (Geräteturnen, Rhythmische Sportgymnastik, Hochsprung, …). Bei älteren Patienten kann es auch ohne Risse, alleine durch die Abnutzung und nachlassender Stabilität von Bändern und Gelenken zu einem Gleiten des Wirbels kommen.

Ein Gleitwirbel muss keine Schmerzen auslösen und kann somit „stumm“ sein und im Rahmen einer Untersuchung als Zufallsbefund gefunden werden. Nicht selten jedoch gibt es unspezifische Beschwerden des Rückens, die gerne als Verspannungen eingeordnet werden. Denn durch die instabile Wirbelsäule muss die Muskulatur mehr arbeiten, um die Stabilität weiter zu gewährleisten. Darüber hinaus kann es – ebenfalls aufgrund der Instabilität der Wirbelsäule – zu Blockaden der Facettengelenke der Wirbelsäue oder des Darmbein-Kreuzbein-Gelenks (ISG oder Iliosakralgelenk) geben.

Primäres Ziel muss es demnach sein durch Kräftigung und Stabilisierung der Rumpfmuskulatur, ebenso Dehnung der Oberschenkel-, Gesäß- und Beckenmuskulatur den gesamten Bereich stabil, kräftig, aber auch beweglich zu halten.

 

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